Forschen, Scheitern, Weiterforschen.
Um ein einzelnes Medikament auf den Markt zu bringen, werden 10’000 Elemente untersucht. Davon werden nur rund zehn weiter klinisch analysiert, bis ein Element zu einem wirksamen Medikament verarbeitet werden kann.
Doch wie wissen Forschungsunternehmen überhaupt, in welche Richtungen sie forschen sollen? Indem sie mögliche Forschungsfelder durch viele Fragen eingrenzen: Bei welchen Krankheiten besteht Bedarf an neuen Medikamenten? Gibt es bestehende Medikamente, deren Nebenwirkungen verringert werden sollten? Weiss man über eine bestimmte Krankheit inzwischen mehr, was die Forschung darüber legitimiert?
Ist ein konkretes Forschungsfeld definiert, kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus diversen Bereichen wie der Chemie, Biologie, Medizin und Pharmazie ins Spiel und tragen mit kleinen Einzelschritten dazu bei, dass ein Medikament in der Forschungskette stetig voranschreitet. Bis zur erhofften Zulassung.
Der Grund für einen solch langwierigen Prozess ist, dass Forschende Nebenwirkungen und ungenügende Wirksamkeit möglichst ausschliessen möchten. Nur dann, wenn ein Stoff alle vorgeschriebenen vorklinischen Versuche bestanden hat, darf er auch an Menschen erprobt werden.
Im Schnitt forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 12 Jahre mit Geduld und Hartnäckigkeit an einem einzigen Medikament. Sie führen Experiment nach Experiment durch, nur um kurz vor der Ziellinie wieder neu anzufangen. So gab es beispielsweise zwischen 1998 und 2017 150 Versuche, ein Alzheimermedikament zu entwickeln – und sie führten nur zu vier Medikamenten, die eine Zulassung in diesem Therapiebereich erhielten.
Eine wichtige Eigenschaft der Forschenden ist also zweifellos die Bereitschaft zum Scheitern. Und so lange weiterzumachen, bis ihre Arbeit irgendwann zu den weltverändernden 2 Prozent gehört. Aufgeben ist keine Option: Wir forschen weiter.